Patienteninfo

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Bei dieser so genannten „endoskopischen“ Untersuchung („Endoskopie“ [griech.] bedeutet „hineinsehen“), die die Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms umfasst, wird nach Betäubung des Rachenringes durch die Speiseröhre ein dünner Schlauch in den Magen vorgeschoben. Moderne Instrumente haben heute nur noch einen Durchmesser von meist weniger als einem Zentimeter. Sie können von außen sehr gut gesteuert und leicht in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm eingeführt werden. Sie enthalten eine Optik mit einer Lichtquelle und einen Kanal, durch den man mit einer kleinen Biopsiezange Gewebeproben entnehmen kann. Die Entnahme von Gewebeproben ist wie die gesamte Gastroskopie nicht schmerzhaft. Die Magenspiegelung dauert im Regelfall nur wenige Minuten.

GastroskopieEntzündungen und Geschwüre sind schon während der Untersuchung genau beurteilbar. Die besondere Bedeutung der Magenspiegelung und ihr Vorteil im Vergleich etwa zu Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmittel liegt im Frühnachweis von Veränderungen an der Schleimhaut der verschiedenen Bereiche der Speiseröhre und des Magens – auch zum Ausschluss einer Krebserkrankung.

Bei der Röntgenuntersuchung werden fragliche Bezirke zwar auch sehr deutlich, für eine Gewebeprobe muss jedoch noch eine Magenspiegelung angeschlossen werden. Heute bleibt die Röntgenuntersuchung den Fällen vorbehalten, bei denen ein Magenspieglung abgelehnt wird oder aus persönlichen Gründen nicht möglich ist.

Die Spiegelung des oberen Verdauungstraktes ist eine risikoarme Routineuntersuchung. Selbst für schwerkranke und alte Menschen ist sie gut geeignet. Komplikationen sind bei dieser häufig angewendeten Untersuchung äußerst selten. Die Endoskopie ist eine schonende Untersuchungsmethode, die eine zuverlässige Diagnostik ermöglicht.

Eine Spiegelung des oberen Verdauungstraktes (Gastroskopie) wird vor allem durchgeführt beim Verdacht auf:

  • ein Magengeschwür,
  • ein Zwölffingerdarm- Geschwür,
  • gutartige oder bösartige Geschwülste im Bereich des oberen Verdauungstraktes,
  • akute Blutungen im Bereich des oberen Magen-Darm-Traktes,
  • bei ungeklärten Oberbauchbeschwerden,
  • zur Kontrolle entzündliche Prozesse,
  • zum Nachweis einer Helicobacter pylori Infektion.

Was ist im Umfeld einer Magenspiegelung zu beachten?

Um den Magen genau beurteilen zu können, muss dieser frei von Speiseresten sein. Deshalb sollte der Patient in der Regel mindestens sechs Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen oder trinken. Sollte eine „Beruhigungsspritze“ gewünscht oder empfohlen werden, darf der Patient bis zu 24 Stunden nach der Untersuchung nicht selbstständig Kraftfahrzeuge lenken oder Maschinen bedienen.

Die eigentliche Untersuchung:

Der Arzt schiebt das Instrument zunächst bis in den Zwölffingerdarm vor. Beim Zurückziehen kann er dann alle Wandteile im Verdauungstrakt genau betrachten. Gegebenenfalls kann man aus krankhaften Veränderungen durch das Endoskop völlig schmerzlos Gewebsproben entnehmen, um diese später unter dem Mikroskop zu betrachten.

Wenn die örtliche Betäubung im Rachenraum ihre Wirkung verloren hat – das heißt nach etwa ein bis zwei Stunden – dürfen Sie wieder essen und trinken.

Gibt es Komplikationen?

Komplikationen der endoskopischen Untersuchung des oberen Verdauungstraktes sindsehr selten. Mit ernsten Zwischenfällen ist bei erfahrenen Untersuchern nur bei einer von zehntausend Untersuchungen zu rechnen. Verletzungen der Organe durch das Instrument stellen heute eine Rarität dar, selten kommt es zu Überempfindlichkeits- Reaktionen auf die Beruhigungsspritze bzw. die Rachenbetäubung.

Das Resultat der Untersuchung:

In den meisten Fällen wird Ihr Arzt Ihnen entweder schon während der Untersuchung oder im Anschluss daran mitteilen, welchen Befund er erhoben hat: eine Entzündung der verschiedenen Abschnitte des Magens oder der Speiseröhre, ein Zwölffingerdarmeschwür oder wie in den vielen Fällen, ein nicht krankhafter Befund dieser Organe. Da jedoch zumeist Biopsien (Proben) aus dem Magen- Darm- Trakt entnommen wurden – die Untersuchung der Gewebeproben erfolgt durch einen Pathologen, dem die Proben unmittelbar nach der Untersuchung zur weiteren Diagnostik zugesandt werden – kann die endgültige Diagnose erst nach dem Vorliegen der histologischen Befunde erfolgen.

Findet sich bei der Gastroskopie ein Magen- oder ein Zwölffingerdarm- Geschwür, sollten Sie nicht erschrecken – wirksame Medikamente werden Ihre Schmerzen rasch lindern und das Geschwür innerhalb weniger Wochen abheilen lassen. Es gibt allerdings auch krankhafte Befunde, deren Behandlung in einer Operation besteht.

Die Gesundheits- Untersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen für Personen ab dem 35. Lebensjahr angeboten und kann alle drei Jahre durchgeführt werden. Sie dient vorwiegend zur Früherkennung von Erkrankungen im Bereich der Inneren Medizin (Bluthochdruck, Diabetes, Durchblutungsstörungen, Nierenerkrankungen).

Sie umfasst

  • die Erfragung von Vorerkrankungen (Anamnese),
  • die Erfassung von persönlichen Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel, Stress),
  • die Familienanamnese,
  • die körperliche Untersuchung,
  • Blutuntersuchungen auf Gesamtcholesterin und Blutzucker sowie eine Harnuntersuchung,
  • Beratung über die weitere Lebensgestaltung unter Berücksichtigung des Risikoprofils.

Sind Vorerkrankungen oder Risiken vorhanden, können zusätzliche Laborwerte erhoben und weitere Untersuchungen wie zum Beispiel ein EKG oder Ultraschall- Untersuchungen zu Lasten der Krankenkasse durchgeführt werden.

Weiterführende Untersuchungen ohne Vorerkrankungen und ohne erhöhtes Risikoprofil sind nicht Bestandteil der Gesundheits- Untersuchung. Wir bieten Ihnen weitere sinnvolle Vorsorge- Untersuchungen zur Früherkennung insbesondere von Herz- Keislauf- Erkrankungen. Diese werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen und müssen nach der geltenden Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abgerechnet werden.

Die Gesundheits- Untersuchung kann sinnvoller mit der  Krebs- Früherkennung des Mannes kombiniert werden. Die Krebs- Früherkennungs- Untersuchung der Frau führen wir – mit Ausnahme der  Früherkennungs- Koloskopie – nicht durch. Bitte wenden Sie sich dafür an Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt.

Was ist eine Dickdarmspiegelung?

Die vollständige Spiegelung des Darms heißt in der medizinischen Fachsprache Koloskopie (Kolon = Dickdarm, skopein = schauen). Mit einem speziellen Instrument, dem Endoskop, betrachtet der Arzt das Innere des Darms und untersucht die Darmschleimhaut nach Auffälligkeiten. Bei Bedarf können Biopsien (Gewebeproben) entnommen oder kleinere operative Eingriffe durchführen werden.

Wie funktioniert die Koloskopie?

Das Koloskop ist ein biegsames Endoskop etwa von der Dicke eines kleinen Fingers (zehn bis 15 Millimeter) und der Länge von anderthalb Metern. Es besteht aus einem optischen System, einer Lichtquelle und einer Spül- und Absaugvorrichtung. Außerdem besitzt es Arbeitskanäle, durch die chirurgische Instrumente für die Entnahme von Biopsien oder für kleinere operative Eingriffe eingeführt werden können. Die Koloskopie wird heute in der Regel als hochauflösende Video- Endoskopie durchgeführt, bei der mit einer speziellen Minikamera die Bilder der Darmschleimhaut aufgenommen, diese optischen Informationen wieder nach außen geschickt und auf einen Farbmonitor projiziert werden.

Auch kleine operative Eingriffe sind über den Arbeitskanal des Endoskops durchführbar: Entdeckt der Arzt einen Darmpolypen, kann der direkt mit Hilfe einer speziellen Schlinge abgeschnitten und mit dem Endoskop aus dem Darm entfernt werden.

Wann ist eine Dickdarmspiegelung notwendig?

Der Arzt kann eine Koloskopie zur Abklärung (Diagnostik) verschiedener Krankheiten veranlassen. Dazu gehören:

  • Sichtbares Blut im Stuhl,
  • positiver Test auf verstecktes Blut im Stuhl,
  • auffällige Änderungen der Stuhlgewohnheiten wie anhaltender Durchfall (Diarrhö) oder Verstopfung (Obstipation),
  • anhaltende Schmerzen im Bauchbereich,
  • im Rahmen der Nachsorge nach der Entfernung von Darmpolypen nach drei und fünf Jahren,
  • im Rahmen der Darmkrebsnachsorge zuerst alle zwei, dann alle fünf Jahre,
  • als gesetzliche  Krebs-Früherkennungs-Koloskopie ab dem 55. Lebensjahr,
  • bei symptomfreien Patienten zur Tumorsuche im Rahmen von Vorsorge-Untersuchungen,
  • zur Abklärung einer Blutarmut.

Erkrankungen, die durch die Koloskopie erkannt werden können, sind

  • Darmkrebs
  • Dickdarmpolypen
  • Divertikulits. Als Divertikulose bezeichnet man Ausstülpungen der Darmwand. Entzünden sich diese Ausstülpungen, spricht man von Divertikulitis.
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (zum Beispiel Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn).

Während der Koloskopie kann der Arzt auch Biopsien entnehmen. In einem Labor werden diese Gewebeproben schließlich untersucht, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Zusätzlich zur Diagnostik ist es dem Arzt möglich, während der Koloskopie therapeutische Maßnahmen durchführen. Auf diese Weise können Darmpolypen entfernt (Polypektomie) werden.

Was ist im Vorfeld der Koloskopie zu beachten?

Vor der Koloskopie wird der Darm des Patienten durch abführende Maßnahmen gereinigt. Am Morgen der Untersuchung muss der Patient nüchtern bleiben, er darf also nichts essen. Durch Trinken einer großen Menge mineralhaltiger Spüllösung wird der Darm so lange gereinigt, bis nur noch klare Flüssigkeit entleert wird. Im Vorfeld der Untersuchung sollten sie für drei Tage auf Kiwi, Weintrauben und andere körner- und kernhaltige Nahrungsmittel verzichten, da diese die Spülkanäle verstopfen können. Medikamente, die die Blutgerinnung beeinträchtigen (Aspirin, ASS, Marcumar o.ä.) müssen eine Woche vor der Untersuchung abgesetzt werden.

Wie läuft die Darmspiegelung ab?

Vor der Untersuchung bekommen Sie ein sedierendes Medikament, um die unangenehme, eventuell auch etwas schmerzhafte Untersuchung so angenehm wie möglich zu gestalten.

Bei der Untersuchung schiebt der Arzt das Koloskop über den After in den Mastdarm und von dort aus weiter in den Dickdarm vor. Durch das Einblasen von Luft entfaltet sich der Dickdarm und ist so besser für den Arzt einsehbar. Mit Hilfe der Biegsamkeit des Endoskops kann der Arzt die verschiedenen Biegungen des Dickdarms gut überwinden und das Koloskop auf diese Weise bis zur Mündung des Dünndarms in den Dickdarm führen. Bei bestimmten Fragestellungen wird auch versucht, das Koloskop ein kurzes Stück (etwa zehn Zentimeter) weit in den Dünndarm hineinzuschieben.

Koloskopie(Bild links:) Das Koloskop (6) befindet sich im letzten Abschnitt des Dickdarms (5) und kann bis zum Übergang des Dünndarms (3) in den Dickdarm (4) vorgeschoben werden. Mit im Bild: Speiseröhre (1), Magen (2)

Welche Komplikationen können
bei der Koloskopie auftreten?

Da Sie vor der Untersuchung ein beruhigendes und schläfrig machendes Medikament einnehmen (ein so genanntes „sedierendes“ Mittel), dürfen Sie für den Rest des Tages nicht selbst ein Fahrzeug steuern. Daher sollten sie sich nach der Untersuchung nach Möglichkeit abholen lassen.

In sehr seltenen Fällen kann es bei der Dickdarm- spiegelung zur Durchstoßung der Darmwand (Perforation) kommen.

Nachblutungen sind, vor allem nach Abtragung von Polypen, möglich.

Durch die Gabe eines sedierenden Medikaments kann es bei einer bestehenden Erkrankung zur Ver- schlechterung der Herz- und Lungenfunktion kommen.

Welche anderen Untersuchungs-Möglichkeiten gibt es?

Der Dickdarm kann auch mit einem Kolon- Kontrasteinlauf untersucht werden. Dabei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, bei der der gesamte Dickdarm mit Hilfe von Röntgen- Kontrastmitteln sichtbar gemacht wird. Bei dieser Untersuchungsmethode kann der Arzt jedoch weder Biopsien entnehmen, noch kleinere operative Eingriffe durchführen. Daher wird der Kontrasteinlauf nur noch in Sonderfällen durchgeführt, wenn zum Beispiel wegen einer Darmverengung, einer Stenose, das Koloskop nicht in den Dickdarm vorgeschoben werden kann.

Seit einiger Zeit kann mit Hilfe einer speziellen Computer- Tomographie (CT) eine sogenannte virtuelle Koloskopie durchgeführt werden. Dabei wandelt ein spezielles Computerprogramm die Schichtaufnahmen des Gewebes in dreidimensionale, farbige Bilder um. Der Arzt sitzt dann vor einem Computer und sieht auf dem Monitor den Darm mit all seinen Windungen und Biegungen. Auch bei dieser Untersuchung können natürlich keine Biopsien entnommen werden.